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St.-Marien-Kirche Frankfurt (Oder)

Soziokulturelles Zentrum

Die St.-Marien-Kirche ist die ehemalige Hauptpfarrkirche der Stadt. Bei dem ab 1253 errichteten Sakralbau handelt es sich um eine fünfschiffige Hallenkirche. Sie gilt als eines der herausragendsten Bauwerke norddeutscher Backsteingotik.

Im April 1945 wurde die Kirche durch einen Brand in der Innenstadt schwer beschädigt. Eine Sicherung der Ruine erfolgte in den 50er-Jahren. Seit 1979 wird der Sakralbau schrittweise saniert. Voraussetzung zur weiteren Nutzung der St.-Marien-Kirche war 1974 der Abschluss eines Pachtvertrages zwischen evangelischer Kirchengemeinde und Stadt.

Die Rekonstruktion des gewaltigen Daches im Jahr 1996 sucht in Deutschland ihresgleichen.

Den größten Schatz stellen jedoch die drei zwölf Meter hohen faszinierenden Chorfenster mit ihrer farbenprächtigen mittelalterlichen Glasmalerei dar. Der Bilderzyklus erzählt die Schöpfungsgeschichte, die Christus- und die Antichristlegende in 117 Bildern.

Die Fenster galten seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen und kehrten erst 2002 aus Russland zurück. Parallel zur Restaurierung der drei mittelalterlichen Fenster entstanden 2005/2006 sieben weitere farbige Chorumgangsfenster. Die modernen Fenster binden die drei mittelalterlichen Bilderzyklen in den neu eingewölbten Chorraum ein.

Die übrigen erhaltenen, sehenswerten Kunstschätze – der 4,70 hohe siebenflammige Bronzeleuchter von 1373, die ebenso hohe Bronzetaufe von 1376 sowie der Hochaltar mit Gemälden, Schnitzfiguren und seiner vergoldeten Bekrönung von 1489 sind heute in der St. Gertraudkirche zu bewundern, ebenso die noch erhaltenen Teile der wertvollen Bibliothek und zahlreiche Epitaph-Gemälde. Hier befindet sich auch der Sitz des Fördervereins St.-Marien-Kirche Frankfurt (Oder) e.V.

Seit 2006 wird das soziokulturelle Zentrum in der St.-Marien-Kirche betrieben. Die zentrale Lage und das besondere Ambiente im Inneren der Kirche machen sie zu einem geeigneten Ort für Veranstaltungen verschiedenster Genres – ob Gottesdienste, Theater, philharmonische Konzerte, Chormusik oder Kunstausstellungen.

Dabei muss die Art der Veranstaltung oder Ausstellung jedoch immer dem Charakter des Sakralbaus angemessen sein.

Seit 2012 ist die Stadt Frankfurt (Oder) zudem Mitglied im Verein „Europäische Route der Backsteingotik“ (EuRoB). Mehr Informationen dazu finden Sie auf www.eurob.org.